Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Lacktypen, die sich im hinsichtlich der verwendeten Bindemittel (Harze) unterscheiden: Zum einen den Acrylharzlack, zum anderen den Alkydharzlack, welcher auch als Kunstharzlack bezeichnet wird.
Die beiden Lacktypen unterscheiden sich nicht nur im Hinblick auf die Inhaltsstoffe(Acrylharzlacke sind wasserhaltig, Alkydharzlacke lösemittelhaltig), sondern sie weisen auch verschiedene Eigenschaften bzgl. ihrer Oberflächenbeschaffenheit und -qualität auf.
Als Acrylharzlacke werden alle Lacke bezeichnet, bei denen Acrylharze als Bindemittel fungieren.
Wird vor allem in 2-Komponenten (2K) MS/HS (Medium-Solid/High-Solid) Decklacken und Klarlacken verwendet. Durch das Hinzufügen von MS/HS (Medium-Solid/High-Solid) Härter wird eine Vernetzung des Harzes ins Laufen gebracht, die wiederum infolge einer Art Dominoeffekt in einer kompletten Durchhärtung des Materials resultiert.
Trocknet schnell: staubtrocken nach ca. 10-20 Minuten und klebefrei nach ca. 15-20 Minuten; hierbei ist jedoch der Härter und die Temperatur zu berücksichtigen. Kann durch Wärmezuführung (60° Objekttemperatur) stark beschleunigt werden (Trocknungskabine).
Ein Überlackieren des Acrylharzlackes mit sich selbst und weiteren Lacksystemen ist nach dem Durchhärten möglich; damit weitere Lackschichten bestmöglich haften, ist ein Anschleifen nach der vollständigen Aushärtung jedoch unausweichlich
Hohe Beständigkeit gegen:
mechanische Beanspruchung des Lackes, wie z.B. die Bürsten in der Waschanlage oder bei Stößen aller Art
Putz- und Reinigungsmittel, Vogelkot, Kraftstoff
Tipp: wenn Kraftstoff auf den Lack trifft, sollte man die betreffende Stelle nicht sofort abwischen(auch wenn sie aufquillt), sondern ca. 24 Std. warten, da der Treibstoff nach diesen meist verdunstet ist und sich die Lackschicht erholt und wieder glättet
Korrosion, wobei hier auch eine gründliche Reinigung des Untergrund und die benutzte Grundierung entscheidend sind
Alle Witterungsbedingungen und UV-Strahlung(d.h. beispielsweise kein Vergilben des Lackes bei Sonneneinstrahlung und kein Aufplatzen bei Minustemperaturen)
Die Acrylharze als Bindemittel sind und bleiben farbneutral
Acrylharzlacke enthalten weniger Lösemittel als Alkyharzlacke: zum einen lassen sich Werkzeuge und Pinsel so einfacher säubern, zum anderen ist der Acrylharzlack so viel geruchsneutraler
Als Alkyharzlacke werden alle Lacke bezeichnet, bei denen Alkydharze, also Kunstharz, als Bindemittel dienen.
Meist 1-Komponenten(1K) Lacke, die sehr langsam an der Luft trocknen; um eine schnellere Trocknung zu erzielen, empfiehlt sich die Zugabe von Härter
Durch die langsame Trocknung kann nun aber auch bei sehr großen Flächen eine gleichmäßig glatte Farbverteilung erreicht werden, ohne, dass sichtbare Übergänge bleiben
Anwendung ist auf den unterschiedlichsten Materialien möglich: von Holz über Metall, Kunstoffen, Glas usw.
Geringe bzw. deutlich schlechtere Beständigkeit gegen:
Mechanische Belastung
Kraftstoff
Witterung und UV-Strahlung
(als der Acrylharzlack)
Hoher Glanzgrad, allerdings nicht so witterungsbeständig wie bei Acrylharzlacken
Sehr günstig
Prinzipiell nicht empfehlenswert für die Lackierung von Pkw (auch in der Autoindustrie wurde der Alkydharzlack in der Mitte der 70er-Jahre durch den Acrylharzlack ersetzt); eignet sich jedoch, um einen Oldtimer möglichst dem Original entsprechend zu restaurieren