Auch bekannt als „1-Schicht“, „2-Komponenten(2K)“ oder „Direkt-Glanz“-System/Lack.
Beim Einschichtlack wird durch das Hinzufügen von Härter und Verdünner eine Vernetzung des Harzes ins Laufen gebracht, die wiederum infolge einer Art Dominoeffekt in einer kompletten Durchhärtung des Materials resultiert
Der Härter wird normalerweise in dem Verhältnis 2:1 hinzugemischt
Beim Verdünner beläuft sich das Mischverhältnis auf ca. 10%
Mit dem Einschichtlack ist es nur möglich, einfarbige Lacke herzustellen; Metallic- oder Perleffect-Farbtöne sind bei Einschicht-Systemen also ausgeschlossen
Deutlich schlechtere Beständigkeit gegen:
Mechanische (wie z.B. die Bürsten in der Waschanlage oder bei Stößen aller Art) und chemische Belastung
Umwelteinflüsse(bspw. UV-Strahlung)
als die Zweischichtlacke)
Unveränderter Glanzgrad direkt nach der Lackierung, aber viel geringere Tiefenwirkung und ein eher ungesättigterer Lackstand als bei den 2-Schicht-Systemen; einzige Option wäre hier, die Lackierung mit Decklack und anschließend mit Klarlack überzulackieren; dies kann nach dem Ablüften oder vor der endgültigen Vernetzung, also nach dem ersten Verdunsten des Decklackes geschehen.
Erschwerte Polierbarkeit eines 1-Schichts-Systems im Vergleich zu einem 2-Schicht-System: beim Polieren der obersten Schicht beim 1-Schicht-System werden zugleich auch Farbpigmente poliert; diese können durch die Erhitzung eine andere Farbe annehmen und es entstehen Polierspuren
Einschichtlacke werden heutzutage vornehmlich bei Nutzfahrzeugen(LKWs, Traktoren etc.) und günstigen Bussen genutzt
Ein 1-Schicht Autolack wird aufgrund seiner erhöhten Qualität im Vergleich zu Lack aus der Industrie auch oft zum Lackieren von Booten, Klavieren usw. verwendet
Ein Einschichtlacksystem ist sinnvoll, wenn...
...man ein Auto möglichst schnell und billig verkaufsfertig machen möchte
...das zu reparierende Auto schon älter und keine Antiquität ist
...man den Aufwand gering halten möchte(man lackiert nur eine Schicht)
...man die Materialkosten gering halten möchte
Auch bekannt als „2-Schicht“ oder „Basis-Klarlack“-System.
Beim Zweischichtlack trägt man zuerst den Basislack (wasser- oder lösemittelbasiert) auf. Der Basislack hinterlässt nach dem Verdunsten (=Ablüften) des Trägers (d.h. dem Wasser oder Lösemittel) eine matte Oberfläche. (Trocknungsdauer ca. 60 min.). Nach dem Trocknen trägt man einen 2-Komponenten (2K) Klarlack in HS oder MS (High-Solid oder Medium-Solid) Qualität auf, die zu einem glänzenden Erscheinungsbild des Lackes führt.
HS meint hierbei High Solid(=hoher Festkörper bzw. niedriger Lösemittelanteil) und MS Medium Solid(=geringerer Festkörperanteil bzw. höherer Lösungsmittelanteil. Klarlack in HS ist zwar ergiebiger als Klarlack in MS, aber auch dementsprechend teurer.
Bessere Beständigkeit gegen:
Mechanische (wie z.B. die Bürsten in der Waschanlage oder bei Stößen aller Art) und chemische Belastung
Umwelteinflüsse(bspw. UV-Strahlung)
(als die Einschichtlacke)
Größere Tiefenwirkung und satterer Lackstand als bei den Einschichtlacken
Oberflächen, auf denen ein 2-Schicht-System angewendet wurde, sind deutlich leichter zu polieren als Oberflächen mit einer Einschichtlackierung; es sind außerdem auch nach Jahren noch keine Polierspuren zu sehen
Es ist möglich mit dem Zweischicht-System sowohl Unifarben als auch Metallic- oder Xirallicfarbtöne herzustellen
In der Autoproduktion wird heutzutage sehr oft mit dem 2-Schicht-System gearbeitet, dabei kommen vor allem wasserlösliche Basislacke und Klarlacke in HS (High-Solid) zum Einsatz.
Möchte man ein zweischicht-lackiertes Auto reparieren, sollte man dafür unbedingt auch ein 2-Schicht-System benutzen. Würde man das Auto nämlich mit einem Einschichtlack reparieren, würden die Übergänge immer sichtbar bleiben.
Ein Zweischichtlacksystem ist sinnvoll, wenn...
...man bereit ist, für seine Projekte ein wenig mehr Geld auszugeben
...man kein 1-Schicht-lackiertes Auto haben möchte
...man für sein Auto oder andere Projekte eine qualitativ hochstehende Lackierungen mit einem sehr schönen Lackstand und einem sattem Tiefenglanz zum Ziel hat
...einen Kratzer oder eine Schramme am Auto ganz einfach verschwinden lassen möchte
Auch bekannt als „3-Schicht“ oder „Grund-Basis-Klarlack“-System.
Mithilfe einer 3-Schicht-Lackierung lassen sich changierende Farbtöne, wie bspw. Perlmutt, erstellen
Beim Dreischichtlack trägt man zuerst den Grundlack (wasser- oder lösemittelbasiert), also einen deckenden Uni-Grundton oder Metallicton, auf. Der Grundlack (=Basislack) schützt den Untergrund noch nicht und hinterlässt nach dem Verdunsten (=Ablüften) des Trägers (d.h. dem Wasser oder Lösemittel) eine matte Oberfläche. (Trocknungsdauer ca. 60 min.). Es folgt eine zweite Basislack-Schicht (mit vielen Effektpigmenten), welche ebenfalls eine glanzlose Fläche hinterlässt. Nach deren Trocknung trägt man einen 2-Komponenten (2K) Klarlack in HS oder MS (High-Solid oder Medium-Solid) Qualität auf, die zu einem glänzenden Erscheinungsbild des Lackes führt.
Immer öfter werden 3-Schicht-Systeme nicht nur für Luxusautos, sondern auch immer mehr für Großserienautos angeboten
Ein Dreischichtlacksystem ist sinnvoll, wenn...
...man bereit ist, Geld in eine anspruchsvolle Lackierung zu investieren
...man ein individuell lackiertes Auto haben möchte
…man extremen Tiefenglanz mit Effekten haben will
...einen Kratzer oder eine Schramme am Auto ganz einfach verschwinden lassen möchte